Vater und Tochter sitzen am Tisch vor einem LaptopVater und Tochter sitzen am Tisch vor einem Laptop

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Stromsparen im Haushalt – Clever handeln und bares Geld sparen

Mai 2022

Clever handeln – und bares Geld sparen

534 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom wurden im Jahr 2021 nach Berechnungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland verbraucht. Ungefähr ein Viertel dieses Verbrauchs entfiel auf die privaten Haushalte. Dabei hat ein deutscher Zwei-Personenhaushalt im Mehrfamilienhaus durchschnittlich 2.000 Kilowattstunden im Jahr – im Einfamilienhaus etwa 3.000 kWh (ohne Warmwasser) auf dem Stromzähler. Bei einem Strompreis von aktuell etwa 46 Cent pro Kilowattstunde sind das 920 bis 1.380 Euro für den reinen Stromverbrauch im Jahr – und es werden (unter Einbeziehung des aktuellen Strommix) etwa 3.000 bis 4.500 Kilogramm CO2 erzeugt. Auch wenn der Strompreis nicht so stark steigt, wie manche befürchten, gibt es also einen guten Grund, Einsparpotenziale für den heimischen Verbrauch zu ermitteln.

Hier wird im Haushalt Energie verbraucht

Bevor wir in die Einzelheiten möglicher Einsparpotenziale gehen, möchten wir erst einmal kurz betrachten, wo wir im Haushalt überall elektrische Energie benötigen. Wenn wir ehrlich sind, fast überall. Denn das moderne Leben ist ohne Strom kaum vorstellbar – was wir gerade dann merken, wenn unsere Stromversorgung einmal kurz aussetzt. Das beginnt bei der Beleuchtung unserer Wohnung und geht über Heizung (Heizpumpen benötigen auch Strom), Klimatisierung, Internet und Telekommunikation bis zu den diversen Haushaltsgeräten, die das Leben komfortabel machen. Dabei entscheiden wir bei manchen Energieverbrauchern jedes mal neu, wie viel wir sie nutzen, während andere, wie der Kühlschrank, ständig im Hintergund laufen. Betrachtet man die Anteile der einzelnen Verbrauchergruppen, dann liegt die Informationstechnik inklusive TV und Audio mit etwa 28 Prozent deutlich auf Platz eins der Stromverbraucher im Privathaushalt. Etwa 13 Prozent entfallen auf Licht, 14 Prozent auf Waschen und Trocknen, 11 Prozent auf Kühl- und Gefriergeräte und 9 Prozent auf das Kochen und Backen. Dabei können wir einen großen Teil der Verbraucher durch technische Anpassungen, Verhaltensänderungen oder auch den Austausch von Geräten beeinflussen. Um zu verdeutlichen, was möglich ist, gehen wir die einzelnen Bereiche einfach einmal durch:

Computer, Laptop, Fernseher und Co.

Manche wird es erstaunen, dass Unterhaltungselektronik und Kommunikation fast ein Drittel des privaten Stromverbrauchs verursachen. Das liegt vor allem daran, dass die Zahl der Geräte pro Haushalt enorm gestiegen ist. Heute hat in der Regel jedes Haushaltsmitglied ein eigenes Laptop, ein Tablet, eine Smartphone und zusätzlich eventuell noch eine Spielekonsole. TV-Monitore werden immer größer. Die Benutzung von Desktop-PCs mit externem Monitor (die viel mehr verbrauchen als Laptops oder gar Tablets) hat durch Homeoffice wieder zugenommen. Hier liegt das Einsparpotenzial in der Anschaffung energieeffizienterer Modelle und vor allem im Ausschalten, wenn das Gerät nicht benutzt wird. Standby von Büro- und Unterhaltungselektronik ist ein erheblicher und unnötiger Stromverbraucher.

Kühlschränke und Gefriergeräte

Ein elektronisches Gerät, das in fast allen Haushalten durchgehend eingeschaltet bleibt, ist der Kühlschrank, bzw. die Gefriertruhe. Auch hier ist der wichtigste Faktor die Energieffizienz des Geräts. So verbrauchen moderne mittelgroße Kühlschränke mit einer guten Energieeffizienz etwa 90 bis 125 Kilowattstunden pro Jahr, während ein 20 Jahre altes Gerät mit um die 300 kWh etwa dreimal so viel an Strom schluckt. Aber auch unabhängig vom Gerätealter kann man einiges sparen: So empfiehlt es sich zum Beispiel, die Kühlschranktür nicht zu oft und zu lange offen zu lassen. Volle Kühlschränke verbrauchen weniger als leere Geräte, und Speisen sollten nur abgekühlt hineingestellt werden. Überprüfen kann man auch die eingestellte Temperatur. So reichen in der Regel 7 Grad für den Kühlbereich und -18 Grad für den Tiefkühlbereich. Ist dieser vereist, sollte man schnell abtauen, denn auch das frisst Strom. Außerdem sollten Kühlschränke nicht neben wäremerzeugenden Geräten wie Herden oder Spülmaschinen stehen.

Kochen und Backen

Herd und Backofen sind im Haushalt meist unverzichtbar und zugleich wichtige Stromverbraucher. Aber auch hier kann man seinen Verbrauch mit Tricks und Kniffen reduzieren: Zuerst einmal sollte man sie nur einschalten, wenn es wirklich nötig ist: Das Erhitzen eines Liters Wasser geht zum Beispiel viel effektiver in einem Wasserkocher, und einen Speiserest vom Vortag erwärmt man besser in der Mikrowelle. Kocht man auf dem Herd, dann bitte so oft wie möglich mit geschlossenen Deckel und mit Töpfen, die die gesamte Kochplatte bedecken. Im Backofen bringt der Verzicht auf das Vorheizen Einsparungen. Natürlich sind auch die meisten neuen Herde energieffizienter als alte Modelle und wer seine Speisen so energieeffizient wie möglich garen möchte, steigt am besten auf einen Gasherd um.

Waschen und Trocknen

Je nach Haushaltsgröße sind Waschmaschinen, Spülmaschinen und Wäschetrockner ein weiteres Feld, um Energie einzusparen. Neben der Verwendung moderner Geräte gibt es hier folgende Tipps: Nutzen Sie, wo es geht, die Stromsparprogramme Ihrer Geräte, und verwenden Sie wenn möglich niedrigere Temperaturen, denn ein 30-Grad-Waschgang verbraucht natürlich weniger Strom als eine Kochwäsche. Waschmaschinen arbeiten übrigens effizienter wenn sie mit einem Warmwasseranschluss arbeiten. Sowohl für Waschmaschinen als auch für Geschirrspüler gilt – nur gut gefüllt laufen lassen. Für Kleinhaushalte bietet sich daher kleinere Geräte an. Ganz verzichten sollte man möglichst auf eine Wäschetrockner, und die Wäsche lieber an der Luft trocknen lassen. So spart man – je nach Gerätealter 130 bis 200 kWh und etwa 40 bis 65 Euro im Jahr.

Selbst messen und sich beraten lassen

Sämtliche stromverbrauchenden Hausgeräte und Einrichtungen hier genauer zu betrachten, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Wie Sie an der Verbrauchsverteilung sehen, lohnt es sich aber möglichst alle Bereiche in den Blick zu nehmen. Schauen Sie sich also auch Ihre Beleuchtung, die mobilen Haushaltsgeräte wie Staubsauger, Toaster oder Mixer und Ihre Heizungsanlage an. Den Verbrauch einzelner Geräte können Sie zum Teil aus der in der Beschreibung angegebenen Leistung in Watt mal Gebrauchszeit errechnen. Ein anderer Weg ist die Verwendung eines Strommessgeräts, dass Sie bereits ab 15 Euro kaufen, oder bei Verbraucheragenturen und direkt bei uns ausleihen können. Gute Tipps rund ums Stromsparen geben Ihnen auch unsere Energieberater in den Regionalservice-Stellen und unserem Beratungsmobil. Weitere Infos rund ums Energiesparen finden Sie auf unserer Seite Energiespartipps.